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Ich, Daniel Blake


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Ich, Daniel Blake


Im Teufelskreis des Sozialstaats

30. Mai 2017, um 19.30 Uhr im Movie Star.

(Regie: Ken Loach, Großbritannien 2016)

Darum geht es: Daniel Blake (Dave Johns) hat sein ganzes Leben lang seine Steuern bezahlt und sich geradlinig und anständig durchgeschlagen, wie es ein ganz normaler Durchschnittsengländer so tut. Doch dann bringt ihn seine Gesundheit in die Bredouille und Daniel ist plötzlich auf Sozialhilfe angewiesen. Der Staat will sie ihm nicht gewähren, weshalb er sich schon bald in einem Teufelskreis aus Anträgen, Bestimmungen und Zuständigkeiten befindet und nicht bemerkt, dass ihn die Situation gänzlich in die Knie zwingen könnte. Eines Tages trifft er auf Katie (Hayley Squires) und ihre Kinder Daisy (Briana Shann) und Dylan (Dylan McKiernan) und freundet sich mit ihnen an. Gemeinsam trotzen sie den Behörden und bekommen viel Solidarität von anderen Menschen. Doch die bürokratischen Hindernisse in einem Sozialstaat lassen sich nicht einfach so abschütteln. Daniel und Katie sind fest entschlossen, nicht aufzugeben…

Der Film ist dem Kommunalen Kino gerade nach „Florence Foster Jenkins“ wichtig. Er führt uns in aktuelles Leben und legt Probleme offen, die nicht nur England belasten, aber er tut es mit englischem Humor. Daniel Blake fällt aus dem Unterstützungsnetz: Die eine Behörde verweigert ihm die Sozialhilfe, weil sie ihn für arbeitsfähig hält und die andere das Arbeitslosengeld, weil er krank sei und dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehe. Ein an den Hauptmann von Köpenick erinnerndes Drama, von dem Loach sagt, es sei im untergehenden Sozialstaat absichtlich inszeniert.

Ken Loach ist einer der wichtigsten Filmemacher der Gegenwart. Sein 80-jähriges Leben ist geprägt vom sozialen Engagement. 1995 beschrieb der den Kampf gegen den Franco-Faschismus in „Land and Freedom“, 2005 den irischen Freiheitskampf in „The Wind that shakes the Barley“ und 2007 die Auswüchse ausbeuterischer Arbeitsvermittler in „It`s a free world“, den wir auch schon im Programm hatten. Ein großer Filmemacher, dessen Namen man kennen muss – und dessen Filme auch.

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