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Shoplifters – Familienbande


Termin Details

  • Datum:

Regie: Hrokazu Kore-eda (Japan 2018)

Nach einer Diebestour in einer kalten Winternacht treffen Osamu Shibata (Lily Franky) und sein Sohn Shota (Jyo Kairi) auf das verlassene Mädchen Yuri (Sasaki Miyu). Kurzerhand tut Osamu das, was der Gelegenheitsarbeiter am besten kann – er “klaut” Yuri und nimmt sie für eine warme Mahlzeit mit nach Hause. Die anfänglichen Bedenken seiner Frau Nobuyo (Ando Sakura) über das neue Familienmitglied sind schnell verflogen. Auch Großmutter Hatsue (Kiki Kilin) und Halbschwester Aki (Matsuoka Mayu), die hinter einem Einwegspiegel in einem Stripclub arbeitet, heißen Yuri willkommen. Umgeben von anonymen Wohnblöcken lebt die bunte Truppe mithilfe von kleinen Diebstählen und trotz widriger Umstände glücklich zusammen. Bis eines Tages ein unvorhergesehener Vorfall bisher gut geschützte Familiengeheimnisse enthüllt. Jetzt muss sich beweisen, was diese Menschen verbindet.

Regisseur Kore-eda gilt Kritikern als größtes Talent unter Japans jungen Regisseuren und wird gern mit Größen wie Ingmar Bergman und Akira Kurosowa verglichen. „Shoplifters“ gewann 2018 die Goldene Palme in Cannes als bester Langfilm des Festivals.

 

Pressestimmen

 Der Film ist hinreißend. Kore-eda zeigt ein für westliche Augen ganz ungewohntes Japan, nämlich ganz unten in der sozialen Hierarchie, wo es nicht einmal mehr besonders exotisch zugeht. Trotzdem ist diese Geschichte voller Poesie. Konfliktlos geht es nicht zu, aber es gibt keinen Zorn, keine Anklage, kein Gerechtigkeitspathos.
Zeit-online

Was nicht heißt, dass „Shoplifters“ nicht zu Tränen rühren würde, aber Kore-eda bewahrt immer eine gewisse Leichtigkeit und ein Vertrauen in menschliche Güte. Das dürfte ein Grund für seinen Erfolg sein, nicht nur in Cannes, sondern auch in Japan, wo der Film mehrere Millionen Zuschauer hatte.
Der Spiegel

„Shoplifters“, der neue Film des japanischen Meisters Hirokazu Kore-eda, wirft einen zärtlichen Blick auf die kleinen Leute, erzählt von Liebe und Solidarität. In neoliberalen Zeiten wie unseren, in denen Arme oft als Wirtschaftsflüchtlinge und Sozialschmarotzer wahrgenommen werden, ist selbst ein so kleiner und süßer Film politisch. Dafür gab es schon den Hauptpreis in Cannes, die Goldene Palme, und eine Golden-Globe-Nominierung.
Süddeutsche Zeitung

Nach «Nobody Knows» von 2004 ist Kore-eda mit «Shoplifters» wieder ein ausgesprochen sozialkritischer Film gelungen, der ihm in seiner Heimat Zuspruch, aber auch Kritik eingebracht hat. Denn Imagepflege im Sinne der Obrigkeit betreibt er bestimmt nicht.
Neue Zürcher Zeitung