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Capernaum – Stadt der Hoffnung


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Regie: Nadine Labaki (Libanon, Frankreich 2019)

 

In der libanesischen Filmindustrie gibt es viele Regisseurinnen, Nadine Labaki ist die bekannteste. „Capernaum“ hatte 2018 seine Premiere beim Filmfestival von Cannes, er wurde honoriert mit 15-minütigen Standing Ovations und dem Preis der Jury. Der Film erhielt zahlreiche weitere Auszeichnungen und wurde unter anderem als bester fremdsprachiger Film bei den Oscars 2019 nominiert. Von der Kritik war das Gesamturteil eindeutig positiv. Auf diversen Filmfestivals weltweit schätzten die Jurys dies genauso ein, vor allem aber die Besucher: der Film erhielt auf diversen Festivals 2018 und 2019 insgesamt 12 x den Publikumspreis.

Die Geschichte: Der zwölfjährige Hauptdarsteller Zain steht schon zum zweiten Mal vor Gericht. Er ist angeklagt, aber er wird selbst zum Ankläger – seiner eigenen Eltern. „Sie haben mich auf die Welt gebracht“, ist seine Antwort auf die Frage nach dem Warum.

Unter widrigsten Bedingungen haust die zwölfköpfige Familie von Zain auf engstem Raum in einem Beiruter Armenviertel. Die Schule wird den Kindern vom Vater verwehrt. Als Straßenverkäufer müssen sie mit zum Unterhalt beitragen. Zain ist der Älteste unter den Geschwistern. Somit trägt er die größte Verantwortung. Er rebelliert gegen die Verheiratung seiner 11-jährigen Schwester, und das Verhängnis nimmt seinen Lauf.

Die Schauspieler, die in diesem Film mitwirken, sind fast alles Laien und spielen mehr oder weniger sich selbst – allen voran der Hauptdarsteller Zain. Darum heißt er im Film genauso wie im wirklichen Leben. (Zain und seine Familie konnten mit Hilfe des UN-Flüchtlingshilfswerks nach Norwegen auswandern, wo Zain erstmals eine Schule besucht.)

Nadine Labaki will ihren Film auf keinen Fall als Schuldzuweisung an die Eltern missverstanden wissen. Ihr Film wendet sich gegen ein System, das diese Kinder im Sich lässt. Sie möchte erreichen, dass Gesetze geändert werden und plant Sondervorführungen für Richter und Mitarbeiter des Justiz- und Sozialministeriums im Libanon.

Mit dieser schwierigen Mischung aus hartem, dokumentarischem Realismus und, ja, Feel Good Movie hat Capernaum Chancen auf den Oscar als bester fremdsprachiger Film.

Pressestimmen

Mit dieser Mischung aus hartem, dokumentarischem Realismus und, ja, Feel Good Movie hat der Film, der vom Libanon bei der Academy of Motion Picture Arts eingereicht wurde, Chancen auf den Oscar als bester fremdsprachiger Film.
Die Zeit

Seine bestürzende Authentizität bezieht ihr Film aus seinen Laien-Darstellern, die selbst durchgemacht haben, was in „Capernaum“ gezeigt wird.
Süddeutsche Zeitung

Zumindest den Darstellern hat der Film schon geholfen: Zain lebt mit seinen Eltern inzwischen in Norwegen und auch Jonas Familie geht es besser. Für Tausende andere Kinder bleibt das Elend Realität. Ihr Schicksal beleuchtet dieser Film auf packende und unvergessliche Weise.
Titel Thesen Temperamente

Regisseurin Labaki ist das große Kunststück gelungen, inmitten des harten Schicksals der Menschen ihre Träume zum Leuchten zu bringen. Das ist, was uns Zuschauern besonders nahe geht.
Artechock.de