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Aufbruch zum Mond


Termin Details

  • Datum:

USA 2018, 142 Min.

Pate: Golfclub Curau

 

Stiller Held im All

„First Man“, wie der Film im Original heißt, ist kein buntes Weltall-Abenteuer wie so viele Space-Filme zuvor. Das Heldentum, das in „Der Marsianer“, „Apollo 13“ und „Armageddon“ unterschiedlich dick aufgetragen wird, kommt in „First Man“ eher still daher – auch wenn es im Film manchmal sehr laut zugeht, was in der technischen Natur der größten Rakete der Welt liegt.

Der schweigsame, verschlossen wirkende Neil Armstrong (Ryan Gosling) ist ein echter Held. Er hat in der Realität zwei drohende Katastrophen verhindert, bevor er überhaupt Amerikas „Astronaut No. 1“ wurde. Und er hat dann auch die erste Mondlandung kaltblütig vor dem Misserfolg und sich uns seinen Copiloten Buzz Aldrin vor dem Schicksal bewahrt, als erste Menschen nicht auf der Erde zu sterben. Für Armstrongs Frau Janet (Claire Foy ist für den Oscar nomoniert) und die Kinder, die in Neil in erster Linie ihren Vater sehen, ist das nicht leicht.

Und das ist die tiefere Geschichte des Films. Regisseur Damien Chazelle (La La Land“) zeigt: Auch Astronauten sind nur Menschen. Und ihr Schicksal liegt auf der Erde. Der Film galt dem „Spiegel“-Kritiker als der „umstrittenste aber auch interessanteste“ Space-Film seit Jahren. Die mit dem Golden Globe ausgezeichnete Filmmusik von Justin Hurwitz basiert auf dem elektronischen Instrument Theremin, für das sich auch Neil und Janet Armstrong begeisterten. Der Film ist für vier Oscars nominiert und hat das Prädikat „Besonders wertvoll“.

Die Geschichte eines Helden wird hier spannend und dennoch dramatisch unterkühlt erzählt. Der reale Neil Armstrong hat mindestens zwei Raumflug-Missionen vor der Katastrophe bewahrt (und mindestens zweimal sein Leben aus ziemlich verfahrenen Situationen gerettet), bevor er gewissermaßen zum National-Astronauten Nr. 1 gekürt wurde. Für seine Ehefrau und die Kinder der beiden sicher kein einfacher Mann und Vater. Aber dennoch ein Vater, der aufs Schmerzlichste erfahren hat, was der Tod ist.

Pressestimmen

Aufbruch zum Mond ist – aller Porosität gegenüber den Durststrecken auf dem Weg zum Erfolg trotzend – eine Erzählung über den amerikanischen Professionalismus: Jedes Problem lässt sich beheben, wenn nur die richtigen Leute es mit kühlem Verstand angehen.
Zeit-online.de

Der Schauspieler Ryan Gosling, der wie kein anderer die Hochbegabten, die Verschlossenen, die Autisten verkörpern kann, multipliziert mit seiner Performance noch dieses Gefühl der Unberührbarkeit.
Süddeutsche Zeitung

Statt einen Start-Ziel-Sieg von den Filmfestspielen in Venedig bis zu den Oscars einzufahren, hat sich „Aufbruch zum Mond“ so zu einem der umstrittensten Filme der vergangenen Monate entwickelt. Er ist zugleich einer der interessantesten.
Der Spiegel

Dass man nicht sieht, wie die US-Flagge in den Boden gerammt wird, brachte dem Film massive Kritik aus der rechten Ecke Amerikas ein. Stattdessen fährt Chazelle, wenn sich die Landefähre „Eagle“ ihrem Ziel nähert, allen cineastischen Hokuspokus zurück und zeigt ohne Musikuntermalung in vollkommener Konzentration jenen unwirklichen, poetischen Moment, den damals die ganze Welt gebannt am Fernseher verfolgt und der bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt hat.
Augsburger Allgemeine

Nie zuvor hat ein Weltraumfilm diese Zerreißprobe so sinnlich erzählt wie Damien Chazelles Porträt des Astronauten Neil Armstrong. Das detailversessene, absolut überwältigende Sounddesign von Ai-Ling Lee und Mildred Iatrou Morgan erinnert in seinem ebenso dröhnenden wie subtilen Schrecken an Wolfgang Petersens klaustrophobische Unterwasserelegie „Das Boot“ – und empfiehlt „Aufbruch zum Mond“ in dieser Sparte zwingend für einen Oscar.
Tagesspiegel

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