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Die Frau in Gold


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Maria Altmann (Helen Mirren) und ihr Anwalt (Ryan Reynolds) kämpfen um das Klimt-Gemälde. Foto: snd

Die Frau in Gold (Originaltitel: Woman in Gold, Regie: Simon Curtis, USA 2015, 109 Minuten) ist ein Filmdrama auf Grundlage einer wahren Geschichte. Helen Mirren brilliert in der Hauptrolle. Der Film wurde unter anderem in Wien, Los Angeles, Beverly Hills und London gedreht. Er hatte seine Premiere am 9. Februar 2015 bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2015. Der deutsche Kinostart war am 4. Juni 2015

Mit einigen dramaturgischen Freiheiten gegenüber den tatsächlichen Geschehnissen wird die Geschichte eines nervenaufreibenden Kampfs um die Rückgabe einiger in der Zeit des Nationalsozialismus geraubter Gemälde erzählt. Im Film geht es um das 1907 von Gustav Klimt (1862-1918) gemalte Porträt Adele Bloch-Bauer, später als „goldene Adele“ bezeichnet. Ihre Nichte Maria Altmann (Helen Mirren), Tochter des Wiener Industriellen Ferdinand Bloch-Bauer, der das Porträt seiner Frau in Auftrag gegeben und bezahlt hatte, und ihre Miterben fordern die Rückgabe.

Gustav Bloch (Allan Corduner) und seine gesamte Familie müssen erleben, dass sie nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten 1938 in Wien enteignet werden. Die Nazis rauben ihre wertvolle Kunstsammlung und vertreiben sie aus der Stadt. Blochs Tochter Maria Altmann beschließt rund 50 Jahre später, sich zurückzuholen, was rechtmäßig ihr gehört. Vor allem das wertvolle Gemälde „Goldene Adele“ will sie wieder in den Besitz ihrer Familie bringen. Auf dem Jugendstil-Porträt ist ihre Tante Adele (Antje Traue) abgebildet, verewigt vom berühmten Maler Gustav Klimt (Moritz Bleibtreu). Maria Altmann lebt nach ihrer Flucht in den USA. Sie bitte den Anwalt Randol Schoenberg (Ryan Reynolds) um Hilfe. Es kommt zu einem langwierigen Prozess, denn die Wiener Behörden, die das Gemälde im Schloss Belvedere ausgestellt haben, geben das Nazi-Raubgut nicht freiwillig her.

Es gibt Abweichungen von der Realität, weil nicht alle Fakten wahrheitsgemäß wiedergegeben sind. So war es nicht E. Randol Schoenberg, der Rechtsanwalt Maria Altmanns und Enkel des Komponisten Arnold Schönberg, sondern der österreichische Journalist Hubertus Czernin, der den Fall der geraubten Kunst von Gustav Klimt ins Rollen brachte. Dabei ging er sehr behutsam vor, recherchierte die Akten und informierte die Erben. Anstoß für ihn war auch nicht die NSDAP-Mitgliedschaft seines Vaters, von der er – so erzählt es der Film – erfahren hatte. Zwar war der Vater NSDAP-Mitglied, doch davon bekam Czernin erst lange nach seinen Recherchen Kenntnis. Auch die im Film behauptete Einreichefrist für die Rückgabe von NS-Raubkunst, die zu beachten sei, gibt es in Österreich nicht.

Ein weiterer historischer Fehler ist die filmische Darstellung, dass Maria Altmann im Jahr 1938 ihren kranken Vater in Wien zurückgelassen habe. Doch in Wirklichkeit ist sie bis zu dessen natürlichem Tod 1938 in Wien geblieben und erst anschließend mit ihrem Ehemann in die USA geflohen.

Sieht man von diesen und einigen anderen dramaturgischen „Freiheiten“ (oder Fehlern) ab, so nimmt der Film das aktuelle Thema der NS-Raubkunst auf und beschreibt die emotionale Situation der wirklichen Besitzer, in diesem Fall der Erbin Maria Altmann. Helen Mirren spielt Maria Altmann smart, glänzt mit spitzen Bemerkungen und forschem souveränen Auftreten. Ihr Mitstreiter, Rechtsanwalt E. Randol Schoenberg wird als zunächst naiver junger Mann gezeichnet. Bei der Durchsetzung des Rechtsanspruches treffen beide auf manche Herausforderungen…

Die Patenschaft für diesen Film hat der „Förderverein Bildende Kunst Ostholstein“ übernommen.

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