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Doch das Böse gibt es nicht


Termin Details

  • Datum:

Iran, Tschechien 2020, Regie Mohammad Rasoulof (150 Min.) https://www.youtube.com/watch?v=CN3XLsULjnE

Erst vor wenigen Tagen ist der regimekritische iranische Filmemacher Mohammad Rasoulof aus dem berüchtigten Teheraner Gefängnis Ewin entlassen worden. Er war sieben Monate zuvor verhaftet worden, nachdem er gegen Polizeigewalt im Iran protestiert hatte. Auf der Berlinale 2020 hat er den Goldenen Bären für „Doch das Böse gibt es nicht“ gewonnen.

In vier Episoden zeigt er Menschen, die in ihrem Gewissen herausgefordert werden. Da ist etwa Heshmat (Ehsan Mirhosseini), ein vorbildlicher Ehemann und Vater, der jeden Morgen aufbricht, um in seinem Job als Henker Menschen hinzurichten, die aus politischen Gründen zum Tode verurteilt worden sind. Oder der junge Pouva (Kaveh Ahangar), der während seines Wehrdienstes gezwungen wird, einen Häftling auf dem Weg zu seiner Hinrichtung zu begleiten, und die Flucht ergreift.

Ein brillanter Film über Gehorsam und Verweigerung, Rasoulof inszeniert ihn mal als Thriller, mal als Melodram vor der bildgewaltigen Naturschönheit des Iran.

Filmpate dieser Vorstellung ist Amnesty International, Lübeck

Pressestimmen

Mohammad Rasoulofs Film „Doch das Böse gibt es nicht“ erzählt von Menschen im Iran, die sich entscheiden müssen, ob sie dem Regime als Henker dienen oder nicht. Der Film fällt kein Urteil über sie. Darin liegt seine künstlerische und moralische Größe. FAZ

Die Form des Films – vier in sich geschlossene Episoden – ergibt sich schon aus den Produktionsbedingungen. Die Dreharbeiten zu „Doch das Böse gibt es nicht“ fanden nämlich heimlich statt, Drehgenehmigungen gab es für vier Kurzfilme, eingereicht von anderen Filmemachern, die sich bereit erklärten, für Rasoulof den Strohmann zu geben – er selbst agierte am Set manchmal gar in Verkleidung. Süddeutsche Zeitung

Trotz seines Themas ist „Doch das Böse gibt es nicht“ kein abschreckender Film. In den Episoden erleben wir eine buchstäblich vielschichtige Gesellschaft in allen Verästelungen. Figuren, die ihre Moral an den Staat und seine Gesetze delegieren und solche, die sich der Gewissensfrage stellen. NDR

 

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