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Gnade –


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Gnade

Dies ist ein ungewöhnlicher Film in der heutigen Zeit, befand ein Berliner Filmkritiker, denn er bezieht Stellung, statt dem Publikum die Interpretation zu überlassen. Michael Glasner glaubt in seinem Schuld-Drama „Gnade“ an die Utopie, dass Vergebung auch unter unwahrscheinlichen Umständen möglich ist.

Polarnacht am Rande des Eismeers – zwei Monate lang übersteigt die Sonne nicht den Horizont. Inmitten von Schnee, Eis und Dämmerung startet eine deutsche Auswandererfamilie hoffnungsvoll den Neuanfang: Niels (gespielt von Jürgen Vogel) und Maria (Birgit Minichmayr) mit Sohn Markus. Schon nach kurzer Zeit spüren Niels und Maria, dass auch das neue Umfeld die erkaltete Beziehung nicht retten kann: Niels stürzt sich in seine Arbeit als Ingenieur und beginnt eine Affäre. Maria leistet Überstunden im Hospiz, und Markus muss an der Schule seinen Platz finden.

Aber dann passiert in eisiger Nacht ein schrecklicher Unfall, der alles in Frage stellt. Die anfängliche Erstarrung weicht, denn das Geheimnis, das Maria und Niels fortan teilen, zwingt sie zur Auseinandersetzung, es lässt positive Selbstbilder in sich zusammenstürzen und fragt nach dem verantwortlichen Umgang mit irreversibler Schuld.

Was führt Menschen auf einen Weg zu Erlösung und Gnade? Passend zum Thema ist die Kirchengemeinde Cleverbrück Filmpatin. Pastorin Anne Rahe: „Ein Film, der zur Diskussion anregt – was braucht es, damit Vergebung wirklich als innere Befreiung erlebt wird?“

„Gnade“, Norwegen/Deutschland 2012, 132 Min., Regie: Matthias Glasner

 

Pressestimmen

 „Gnade“ ist ein hervorragend gespieltes Psychodrama, und man kann Glasner Anerkennung entgegen bringen für so viel Klarheit in dem Glauben an seine positive Utopie, dass Vergebung auch unter unwahrscheinlichen Umständen möglich ist.
zeit.de

 Filme öffnen Welten, und sie tun es viel zu selten. Hier aber sehr.
Der Tagespiegel

Als Abbild der »vereisten« Beziehung zwischen Maria und Niels erscheint die Metapher der »Seelenlandschaft« auf den ersten Blick vielleicht etwas konventionell, auf längere Sicht aber gewinnt die Inszenierung den Meer- und Bergpanoramen immer wieder neue Akzente ab.
Evangelischer Pressedienst

Matthias Glasner provoziert auch mit diesem Film, gnadenlos erzählt er seine Geschichte zu Ende, bezieht Stellung. Und das ist in Zeiten, in denen Regisseure ihre Filme dem Publikum meist zur freien Interpretation überlassen, die wohl größte Provokation.
Süddeutsche Zeitung

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