USA 2022, 151 Min., Regie: Steven Spielberg
Dies ist Steven Spielbergs bisher persönlichster Film, und er wird selbst von Kritikern gefeiert, die seinem Werk bisher eher… nun, kritisch gegenüber stehen. Spielberg sagte in einem Interview, es sei auch sein schwierigster und in gewisser Weise ein beängstigender Film gewesen. Bisher habe er immer hinter der Kamera gestanden, sie habe ihm Sicherheit und Distanz verschafft. Diesmal stand er zwar immer noch hinter der Kamera, aber sie war auf Sammy Fabelman, und in Wahrheit auf den kleinen Steven gerichtet gewesen.
Beim schwierigen Filmfestival in Toronto gewann “Die Fabelmans” den Publikumspreis, der hier der wichtigste Preis ist, weil es keine Wettbewerbsjury gibt. Es folgten zwei Golden Globes (bester Film, beste Regie) und auf der Berlinale der Goldene Bär fürs Lebenswerk – sehr passend, denn vom Beginn dieses Lebenswerks handelt der Film. Insgesamt bekam “Die Fabelmans” siebzehn große internationale Preise und war mit sieben Oscar-Nomnierungen ein Top-Favorit beim “Academy Award” – aber die Oscars bleiben aus. Das Leben ist nun mal nicht gerecht.
Pressestimmen
„Die Fabelmans“ ist ein zärtlicher Film, der seine Figuren und ihre Handlungsweisen mit viel Liebe zeichnet. In deren Zeichnung ist unübersehbar, dass Spielbergs Karriere zwar parallel mit dem New Hollywood der 1960er und 1970er Jahre begann, die Wurzeln seines Kinos aber in die Jahre davor zurückreichen. Spielberg wurde immer wieder für seine Konventionalität geschmäht. Zugleich war sein Kino immer von dem Versuch geprägt, durch die Kontrolle über die Produktion eigene Formen des Erzählens innerhalb der US-Filmindustrie möglich zu machen.
taz
Er habe sich lange nicht getraut, so eine persönliche Geschichte zu erzählen, sagte
Spielberg. Es sei nicht einfach, ein Kind zu sein. Jeder würde in ihm die Erfolgsgeschichte
sehen, aber niemand wisse, wer er wirklich sei.
Süddeutsche Zeitung
Kein Anflug von Pessimismus, lieber möchte man gleich eine Kamera in die Hand nehmen und das Kino retten.
Frankfurter Rundschau
„Du musst immer tun, was dein Herz dir sagt“, rät Mutter Mitzi in „Die Fabelmans“ dem verunsicherten Teenager. Das hat Spielberg in seiner langen Karriere offenbar befolgt. Doch nie zuvor hat er den Zuschauern einen so offenherzigen Blick in sein Leben gewährt – und zugleich eine Hommage an das Wunder der bewegten Bilder geschaffen.
Fränkischer Tag
Eine einzigartige Feier der Macht des Kinos.
Lexikon des Internationalen Films