Dänemark/Deutschland/Schweden/Frankreich 2022, 119 Min., Regie Ali Abbasir, Dyana Goldfine
Im Jahr 2001 hält eine Reihe von Morden an Prostituierten die Stadt Maschhad im Iran in Atem: ,,Spinnenmörder“ nennen sie den Serienkiller, der es als seine göttliche Mission sieht, die heiligste Stadt des Iran zu „säubern“. Die Journalistin Rahimi (Zar Amir Ebrahimi) wird von ihrer Zeitung geschickt, dem Fall nachzugehen – bekommt jedoch als Frau viele Steine in den Weg gelegt. Rahimi gibt aber nicht auf: während die Behörden zusehen, wie der Mörder ein Opfer nach dem anderen in sein Netz lockt, kommt sie dem Täter immer näher. Entsetzt muss sie feststellen, dass er von vielen Menschen als Held gefeiert wird, und seine Verurteilung mehr als ungewiss scheint.
Der gefeierte iranisch-stämmige Regisseur Ali Abbasi („Border“) durfte für seinen ungewöhnlichen Thriller jüngst den „Deutschen Filmpreis 2023“ in Bronze in der Kategorie „Bester Spielfilm“ entgegennehmen. Mit Zar Amir Ebrahimi in der Hauptrolle der mutigen Journalistin, für die sie 2022 in Cannes zur besten Schauspielerin gekürt wurde, und einem überzeugenden Mehdi Bajestani als ihrem Gegenspieler in heiliger Mission, bietet der Film mehr als pure Spannung. Abassi zeichnet in „Holy Spider“ ein drastisches Bild von der zutiefst gespalteten Gesellschaft im Iran.
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Pressestimmen
„Holy Spider“ ist eine brisante Auseinandersetzung mit dem Frauenbild im Iran, mit weiblichen Körpern und ihrer Unterdrückung, mit religiösem Überbau und der Frage, wie viel Unterstützung ein Frauenmörder bekommen kann, wenn er in einem System lebt, das Frauen grundsätzlich abwertet.
Süddeutsche Zeitung
Der Film nimmt jene absurden Züge an, die Abbasis vorangegangenen Film „Border“ auszeichneten – nur ist dies hier bittere Realität.
tip-Berlin
Ein düsterer Thriller, genregerecht inszeniert, häufig brutal und explizit. Normalerweise sind Sex und Prostitution tabu in iranischen Filmen.
NDR Kultur
„Holy Spider“ ist mehr als die übliche Variante eines Frauenmörderfilms. Abbasi hat eine fulminante Anklage gegen die frauenfeindliche iranische Herrschaft inszeniert.
Redaktionsnetzwerk Deutschland