Martin McDonagh (GB/USA 2017), 116 Minuten
Pate: VfL Bad Schwartau, Sparte Ballspiele
Die Tochter von Mildred Hayes (Frances McDormand) wurde vor Monaten ganz in der Nähe ihres Zuhauses vergewaltigt und ermordet, aber in dem Fall tut sich nichts. Von einem Hauptverdächtigen fehlt jede Spur, und langsam glaubt Mildred, dass die örtliche Polizei einfach ihre Arbeit nicht richtig macht. Und ganz anders als ihr Sohn Robbie (Lucas Hedges), der einfach nur sein Leben weiterleben möchte, kann sie das nicht akzeptieren. Darum lässt sie eines Tages an der Straße, die in ihren Heimatort Ebbing, Missouri führt, drei Werbetafeln mit provokanten Sprüchen aufstellen, die sich an Polizeichef William Willoughby (Woody Harrelson) richten. Klar, dass die Situation nicht lange friedlich bleibt. Als sich dann noch Officer Dixon (Sam Rockwell) einmischt, ein unreifes und gewalttätiges Muttersöhnchen, eskaliert die Lage.
Mit seinen außergewöhnlichen schwarzhumorigen Thrillern „Brügge sehen … und sterben?“ (2008) und „7 Psychos“ (2012) hat sich der britische Ire Martin McDonagh als einer der brillantesten Filmemacher unserer Zeit etabliert. Und wenn uns Oscar-Preisträgerin Frances McDormand als weiblicher Michael Kohlhaas nach und nach an der ganzen Tragik der Situation teilhaben lässt und klar wird, gegen wen sich ihre zerstörerische, kalte Wut wirklich richtet, dann ist das ganz großes Kino. Auch Woody Harrelson, der den dümmlichen Sheriff Bill spielt, steht dem in Nichts nach, denn in der Figur steckt mehr, als wir am Anfang ahnen. Sam Rockwell wiederum legt im Verlauf des Films ganz neue Seiten des typischen „kleinen Mannes“ offen und vervollständigt das exquisite Protagonisten-Trio. Selbst Nebenfiguren mit nur wenigen Szenen sind in „Three Billboards“ lebendiger und vielschichtiger als viele Blockbuster-Helden mit ununterbrochener Leinwandpräsenz.
Bei der diesjährigen Oscarverleihung gab es keinen Film, der allein durch seine Präsenz die Verleihung dominiert hätte. Aber „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“ wurde — wie wir finden: zu Recht! — in sieben Kategorien nominiert und erhielt die Oscars für die beste Hauptdarstellerin und den besten männlichen Nebendarsteller.